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OrtUntertürkheim (Stuttgart)x
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Baumpresse, Hebelpresse, nach der in der Untertürkheimer Zehentkelter befindlichen Presse / Hohenheimer Modell

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Historischer Sammlungsbestand 1818 bis 1845 (im Aufbau) [HMS_0683 / P114]
Baumpresse, Hebelpresse (Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Die Baumpresse ist in der "Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung" nicht mehr erhalten

Göriz (1845), S. 179:
"Nr. 683. Baumpresse, Hebelpresse mit angehängtem Stein, am Neckar üblich. Modell 20mal verjüngt. Nach der in der Untertürkheimer Zehentkelter befindlichen Presse im Jahr 1842 in Hohenheim angefertigt. Solche Pressen sind am Neckar aus alter Zeit herkömmlich und noch jetzt beinahe allgemein. Wenn die auf dem Biete frei, d. h. ohne Wandungen aufgeschichtete Masse mit den nöthigen Zwischenhölzern bedeckt ist, so wird die Schrauben-Spindel allmählig in Bewegung gesetzt, und es dauert dieses so lange, bis sich der unter ihr befindliche Stein, der oft 50 Centner wiegt, in die Höhe gehoben hat, so daß auch dieser drücken hilft. Der Druck, welcher auf diese Art ausgeübt wird, ist sehr groß. Die Presse hat aber den Uebelstand, daß sie sehr kostspielig ist und vielen Raum einnimmt. Auch wird, weil die Masse, die ausgepreßt werden soll, nicht mit einem Kasten umschlossen ist, der äußere Rand der auszupressenden Masse auf die ersten Male nicht genügend ausgepreßt, sondern es muß derselbe wiederholt abgehackt, in die Mitte gebracht und dort einer neuen Pressung ausgesetzt werden. Solche Baumpressen sind außer Württemberg noch in Ungarn für den Wein und in der Normandie für den Aepfelmost gebräuchlich; doch gibt es im Einzelnen auch in Württemberg manche Abänderungen von dem vorliegenden Modelle. Eine Zeichnung findet sich in Bronner’s Württemb. Weinbau."

König (1847), S. 56 und Taf.37, Abb. 248 und 249:
"Baumpresse, Hebelpresse mit angehängtem Stein, am Neckar üblich: Fig. 248 und 249.
Sie wurde nach einer in der Untertürkheimer Zehntkelter befindlichen Presse im Iahr 1842 in Hohenheim angefertigt. Ueberhanpt sind solche Pressen am Neckar aus alter Zeit herkömmlich und noch jetzt beinahe allgemein.
Fig. 248 ist die oberflächliche Zeichnung einer Baumkelter mit einer Steindocke. Diese ist das vordere Gewicht des Druckhebels a, der aus 4 viereckigen Eichbäumen besteht, welche 40 Fuß lang sind und zusammen 5 - 6 Fuß Umfang haben. Vornen ist eine Schraube b angebracht, welche einen großen viereckigen Kasten c trägt, der 5 bis 6 Fuß hoch ist, jedoch im Boden hängt. In diesem Kasten liegen 40 - 50 Centner Stein. Wenn nun gepreßt wird, so wird vermittelst der Schraube b der Kasten c auf die Höhe gehoben, wodurch er als frei hängender schwerer Körper die Hebelkraft vermehrt und so einen ungeheuern Druck ausübt. Man denke sich nur schon den Druck von 4 Eichbäumen, und dieser Druck nach den Gesetzen der Mechanik vermehrt, wo jeder Fuß Entfernung vom Ruhepunkt gradatim die Kraft erhöht, so kann man sich denken, welch ungeheurer Druck hier auf die Trauben und ihre Stiele hervorgebracht wird, wodurch gewiß jeder Tropfen Flüssigkeit, der nur irgendwo stecken mag, herausgedrückt wird. Dieser Druck ist so stark, daß man aus jedem grünen Holze den Saft auspressen kann, noch viel leichter wird er aus den Körnern und Stielen ausgepreßt, die noch nicht die Härte des Holzes haben.
Man ist überhaupt über diese Vorderdocken und Steindocken verschiedener Meinung; von vielen werden die Vorderdocken vorgezogen, indem sie stärker pressen, andere ziehen die Steindocken vor, indem sie behaupten, ein hängender Druck wirke immer gleichförmig, während ein stehender Druck stufenweise nachläßt, sowie die Flüssigkeit abläuft."

J.P. Bronner: Weinbau in Süd-Deutschland (1837), S. 181-190:
"Ich muss hier eine Maschine erwähnen, die ich in Mettingen 1 Stunde oberhalb von Untertürkheim in einem Kelterhause an traf; sie ist sehr sinnreich fertigt. Die Erfinder erhielt auch bei dem landwirtschaftlichen Feste einen Preis dafür. Ich habe an Ort und Stelle in einem Keltern Hause eine Zeichnung nach dem Maßgabe davon genommen. Es ist ebenfalls eine Raspelmaschine, die aber eigentlich mehr zum absperren bestimmt ist. Elf G. 46 ist die Maschine, welche auf einem Gestelle aaa ruht, dass man auf einen Zuber setzt. b ist eine viereckiger Kasten, worin man die Trauben schüttet, cc ist der selbe von der obigen Ansicht. An dem Fuße dieses Kastens befindet sich eine Kurbel dddd, welche mit Rippen e versehen ist. Der Boden der Maschine ist halb titelförmig und mit Stäben versehen, welche in einer Entfernung von 1 Zoll voneinander stehen. f, auf der Seite ist ein Thürchen g, dass ebenfalls mit den selben Stäben versehen ist. Soll nun abgebeert werden, so bewegt man die Kurbel, die immer in einer gewissen Entfernung von dem geripptem Boden verläuft, hin und her, wodurch die Beeren abgerissen werden, welche dann teils ganz, teils halb zerquetscht in den unten stehenden Zuber fallen; ist das abbeeren vollendet, so nimmt man den Rechen h und zieht die Kämme damit heraus. Diese Maschine kommt in neuerer Zeit immer mehr in Aufnahme und hat besonders im Jahr 1835 auch in Baden bereits freundliche Aufnahme gefunden."

Material/Technik

Holz, Metall

Maße

Maßstab 1:20

Literatur

Hergestellt Hergestellt
1842
Hohenheimer Ackergerätefabrik
Hohenheim (Stuttgart)
Verschollen Verschollen
2020
1841 2022
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Objekt aus: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

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